Verdi Studie

Mindestlohn für den Call Center Agent – der aktuelle Stand!

Die Call Center Branche war schon immer ein wichtiger Bestandteil unserer Industrie und Wirtschaft. Angeblich sind es bis zu 7000 Call Center in Deutschland die ca. eine halbe Million Mitarbeiter beschäftigen sollen. Diese Anzahl muss man erstmal begreifen und verdauen. Gleichzeitig haben Call Center, teils zu recht, nicht gerade den besten Ruf. Das ist zumindest so in manchen Branchen. An dieser Stelle müssen wir gleich mal die vier wesentlichen Merkmale unterscheiden.

  • B2C
  • B2B
  • Inbound
  • Outbound

Zurück zum Mindestlohn und der Verdi Umfrage. In der Studie bestätigten 50% der befragten das sie einen zweiten Job benötigen würden da Ihre Einkünfte über das Call Center nicht ausreichen würden. Wer schon mal in einem Call Center gearbeitet hat weiß das dieser Job kein Zuckerschlecken ist. Zusätzlich dann offensichtlich noch einen zweiten Job nur damit man seine Lebenshaltungskosten zur Gänze abdecken kann und keine Schulden machen muss, wenn mal die Waschmaschine kaputtgeht?

Der Mindestlohn soll die Lösung sein?

Aus diesem Grund und auch weil 20% der Betragen noch zusätzlich auf Hartz IV angewiesen waren, will man jetzt flächendeckend Tarifverträge mit dem Mindestlohn von 8,50 Euro einführen. Man könnte jetzt sofort schlussfolgern das wenigsten einige der 7000 Call Center in Deutschland Entlassungen vornehmen könnten. Man könnte des Weiteren schlussfolgern das eine derartige politische Maßnahme, wie so häufig, unterm Strich ein Nullsummenspiel nach sich ziehen könnte.

Warum könnten Mindestlohnerhöhungen ein Nullsummenspiel sein?

Warum wohl? Weil das zu Verfügung stehende Budget der Call Center Betreiber ja nicht in gleichem Maße anwächst als das es die Gesamtlohnsumme tun würde. Die zwingend logische Folge wären entweder Entlassungen oder Auslagerung ins Ausland, oder eine Mischung von beidem.

Die dritte und sehr Unwahrscheinliche Variante wäre das die Betreiber ihre Gewinnmargen entsprechend der Lohnerhöhung schmälern würde. Wie gesagt das wäre wohl die unwahrscheinlichste Folge.

Warum könnte Fortbildung die Lösung sein?

Es gibt noch eine weitere Möglichkeit sein Einkommen als Call Center Agent auf Stundenlohnbasis zu erhöhen. Agent ist nicht gleich Agent. Es ist davon auszugehen das sich der Großteil der in Deutschland ca. 500.000 beschäftigten Agent nicht über das Bewusstsein verfügen das über ganz gezielte Fortbildung ein Sprung vom B2C Inbound zum B2B Outbound Agent und damit im Stundenlohn möglich ist.  Allein das Basisgehalt eines fähigen B2B Outbound Agent liegt in etwa 50% über dem von Verdi geforderten Mindestlohn.

Die realistisch ist die Transformation von B2C zu B2B

Sicherlich ist nicht davon auszugehen das jeder Agent über Nacht den Sprung hinbekommt. Es sind hier drei Dinge als Grundvoraussetzung nötig. Die Bereitschaft dazu zu lernen, Motivation niemals aufzugeben und ein wenig Talent zur Empathie. Denn eine der wichtigsten Fähigkeiten eine B2B Call Center Agent ist das Zuhören, das Entlocken aktueller Probleme, Schmerzpunkte und das Matchen dieser Punkte mit dem Portfolio des Anbieters. Wer sich in diesem Berufszweig weiterbilden möchte kann sein Gehalt verdoppeln. Es gibt sehr gute Online Kurse für alle wichtigen Aspekte vom Gesprächseinstieg über die professionelle Einwandbehandlung am Telefon bis hin zur Erstellung eines E-Mail Follow-Up Gesprächsleitfaden. Wenn Sie genug vom Niedriglohn haben fassen Sie sich ein Herz und bilden Sie sich jetzt fort.

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